Wednesday, January 17, 2007

SonettoXXIII TEDESCO

TEDESCO

Wie voller Angst ein schlechter Komödiant,
Der auf der Bühne seinen Spruch vergaß,
So wie ein Raubtier, das in Wut entbrannt,
Sich selber schwächt im Zornesübermaß;
So fehlt mir oft in schüchternem Verzagen
Die rechte Form, in der sich Liebe faßt,
Des Herzens Kraft scheint gänzlich zu versagen,
Erliegt sie schweigend meiner Liebe Last.
Dann mögen meine Blicke mich erklären,
Die stummen Boten der beredten Brust,
Die Liebe flehn und ihren Lohn begehren
Mit besserm Wort, als Lippen je bewußt.
Verstehst du ihre Sprache, wenn sie schweigen?
Augen, die hören, sind der Liebe eigen.

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